Die Orte meiner Inspiration
- Jessica Weber
- 25. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Ich stelle mich sehr oft als Künstler vor und bis heute fällt jedes Mal die Frage "Was inspiriert dich? Und woher kommen eigentlich die ganzen Ideen?"
Photography by Viola Körte
Kunst ist für mich nicht einfach nur eine Beschäftigung, welche mich vor der Langeweile rettet. Es ist mein Safe Place. Eine Tätigkeit, in welcher ich mich verlieren darf. Die mich Fühlen lässt. Ein Ort, an dem ich unbesorgt weinen und schreien darf.
Natürlich ist mein Ziel ein Werk zu erschaffen, welches Emotionen bei anderen erweckt und fasziniert. Doch in erster Linie schenke ich mir die Freiheit, nach der ich sehnsüchtig in einer Welt voller Käfige suche.
Um eine Welt aus Worten oder Farben zu erschaffen, brauche ich etwas ganz Bestimmtes: Inspiration.
In meinem Fall können viele Dinge, aber auch Menschen als Inspiration gelten. Gerne teile ich meine Gefühle über die sechs wichtigsten Teile meiner persönlichen Inspiration.
Menschen
Ob es Unterhaltungen, Begegnungen oder Entdeckungen sind, die Art eines Menschen bleibt für immer faszinierend. Ich spreche hier nicht über einfachen Small Talk, sondern über tiefgründige Gespräche, welche plötzlich um 2 Uhr morgens zwischen meinen Freunden und mir entstehen. Und manchmal sind es die neuen Begegnungen einer fremden Person, die von einer Sekunde auf der anderen einen Gedanken laut ausspricht. Einen Gedanken, welcher mich in die Spirale der Inspiration versetzt. Ich schreibe von komplizierten Emotionen und schwerwiegenden Entscheidungen. Denn der Mensch in seiner pursten Art, lässt meine Gedanken in alle Richtungen fliegen.
Hierzu gehört auch die Ästhetik eines Menschen. Die Art, wie sich jemand kleidet und sich dementsprechend gibt. Oder wie verschieden wir alle sprechen. Ich sauge sowas auf und baue sie super gerne in meine Charaktere ein. Manchmal gefällt es mir, wir ruhig jemand spricht oder wie viel Liebe in einer Erzählung steckt. Wie sich mein Gegenüber beim Reden bewegt oder auf mich zukommt. Die List ist unendlich. Die Einzigartigkeit gibt uns das besondere Etwas. Und somit auch meinen Büchern.
Modeln / Fotografie
Lieber stehe ich vor der Kamera als selbst zu fotografieren. Ich verliere mich gerne in verschiedenen Charakteren vor der Linse. Der Prozess ein Outfit zusammenzustellen, sich zu schminken und seine Haare zu machen, lässt so viel Platz für Kreativität offen. Entweder kann man sich in einen neuen Menschen verwandeln oder einfach sein Selbst scheinen lassen. Immer neue Locations kennenlernen und dabei den Spaß nicht vergessen. Ich liebe es, mich körperlich auszutoben und am Ende die Ergebnisse mit Stolz anzusehen. Es ist eine Form der Selbstliebe, die ich dann für meine Kunst nutze.
Natur
Manchmal versinke ich viel zu sehr im digitalen Loch. Doomscrolling wird dabei ganz schnell zu einem Verhängnis. Es saugt mich aus und lässt mich erschöpft zurück. Wer kann dann schon kreativ sein? Deswegen tanke ich gesunde Energie über die Natur auf. Spaziergänge sind gefüllt mit Vogelgezwitscher, warmen Sonnenlicht, grüner Farbe und erfrischenden Düfte. Ich liebe den Duft vom vergangenen Regen oder frisch geschnittener Wiese. Oder die Luft, nachdem es geschneit hat. In einem einfachen Wald versteckt sich eine wundervolle Ruhe, die kein Gerät nachmachen kann. Es steckt so viel Leben in der Natur, welches mir das Gefühl des eigenen Lebens zurückgibt.
Musik
In einer Welt voller Chaos und unterschiedlichen Geräuschen bin ich einer der vielen Menschen, die gerne in Musik ertränken. Melodien, die mit wundervollen Worten gemischt sind, lassen mich in Köpfe von Musikern eintauchen. Gerne lese ich auch die Analysen, welche mit der Lyrics einhergehen. Es ist super spannend, wie ein bestimmtes Gefühl in mir erweckt wird, wenn ich danach strebe. Und manchmal werde ich einfach positiv überrascht. Plötzlich weine ich beim Aufräumen und möchte diese Emotion auf Papier bringen, weil mich die melancholische Stimme eines Sängers zutiefst berührt hat. Ich höre Musik, wenn ich schreibe, male, aufräume und unterwegs bin. Sie ist ein ständiger Begleiter meines Lebens und ein absoluter Teil meiner Inspiration.
Bücher / Comics / Manga
Alles, was die verschiedensten Ideen, Gedanken und Kunstwerke auf Papier zusammenfasst, fasziniert mich ungemein. Auch hier ist der Mix aus Worten und Zeichnungen ein großer Teil meiner Inspiration. Natürlich der größte. Wenn ich mich dabei erwische, wie ich mich stundenlang verliere, bekommt der Künstler meinen höchsten Respekt. Es inspiriert mich dazu weiterzumachen und meine Welten weit aus mehr zu lieben. In die Gedanken eines anderen Autoren zu steigen, ist eine wundervolle Erfahrung. Die Emotionen zu spüren und einfach selbst bewegt zu werden. Wenn deine Worte mein Herz berühren, dann möchte ich auch in meine Kunst eintauchen.
Filme / Serien / Anime
Ein gemeinsamer Abend mit Freunden und Familie geht bei uns meist mit einem Film einher. Es ist die einfachste Art für mich, um abzuschalten und nach Inspiration zu suchen. Manchmal überrascht mich eine Szene oder der Inhalt so sehr, sodass ich direkt meine Notes auf dem Handy öffnen muss. Da mein Kopf in Bildern denkt, fühle ich mich am wohlsten, wenn sich mögliche Bilder vor mir abspielen. Auch hier spielt der faszinierende Art eines Menschen eine große Rolle. Und manchmal sind es die ästhetischen Bildauszüge, die die Welt in einer anderen Perspektive präsentieren. Selbst eine menschenlose Szene oder Lichtspielereien können mich in entführen und eine eigene Idee aufblühen lassen.
Es gibt auch Kleinigkeiten, die in mir plötzlich die Finger erzittern lassen. Doch diese kann ich meist schlecht wiedererkennen. Es gibt Tage, an denen ich etwas mache und bam ein neues Schriftstück entsteht.
Aber was inspiriert eigentlich dich? Es muss nicht immer in einem Kunstwerk oder Schriftstück enden. Selbst die mathematischsten Köpfe werden von der Inspiration gestochen. Und so auch du.
Kommentare